Freude pur bei Tim Heuberger und dem starken Schutterwälder Torhüter Niklas Weber.  Bildquelle: pha
TuS Schutterwald ist im Derby der Souverän
Oberliga Männer, Gr. A

Der Oberligist setzt sich vor 800 Zuschauern gegen den TV Willstätt verdient mit 31:27 durch. Torhüter Niklas Weber wurde zum Mann des Spiels. Gäste-Akteur Joffrey Bonnemberger verletzt sich schwer am Sprunggelenk.

Anderthalb Stunden vor Anpfiff hatte Martin Strobl, Handball-Europameister von 2016, die Sponsoren des TuS Schutterwald bei einem Vortrag in der Mörburghalle II begeistert. Vielsagendes Thema: ,,Vom Ego zum Team." Wenig später begeisterte die heimische Mannschaft im Oberliga-Duell gegen den TV Willstätt am Freitagabend vor rund 800 Zuschauern mit dem 31:27 (15:12)-Erfolg gegen den Favoriten und demonstrierte, wie Strobls Theorie in der Praxis umgesetzt werden kann. ,,Wir hatten eine extrem geschlossene Teamleistung und waren über 60 Minuten die bessere Mannschaft. Heute hat jeder sein Herz auf die Platte gebracht", nannte Trainer Markus Lais den Schlüssel zum Erfolg. Diese Leistung des Ortenauer Rivalen erkannte dann auch Kollege Thorsten Luick neidlos an: ,,Schutterwald hat verdient gewonnen. Heute waren wir schlichtweg nicht gut genug."

Nur drei Absteiger?

Beide Teams starten nun mit 8:8 Punkten in die Abstiegsrunde, wobei der TVW durch den 27:21-Sieg im Hinspiel immerhin den direkten Vergleich für sich entscheiden konnte. Bis zu fünf Mannschaften können absteigen, Stand jetzt wären es vier, weil in der 3. Bundesliga mit HT München ein Team aus Bayern auf einem Abstiegsrang steht. Hinzu kommt, dass Drittliga-Schlusslicht TGS Pforzheim kommende Saison nicht für die Oberliga (die dann Regionalliga heißen wird) melden wird, sodass es Ende dieser Saison sogar nur drei Oberliga-Absteiger geben könnte. Schutterwald geht nun als Viertletzter ins erste Spiel der Abstiegsrunde am Samstag zu Hause gegen den TSV Blaustein (14:2 Punkte), Willstätt erwartet als Fünftletzter am Samstag die SG Heidelsheim/Helmsheim (4:12). ,,Wenn wir so wie heute spielen, bleiben wir in der Klasse", ist Lais überzeugt, während Luick gar nicht weiter nachdenken wollte: ,,Ein Abstieg wäre für Willstätt eine Katastrophe."

Starkes Kreisläuferspiel

Am Freitag entwickelte sich zunächst ein enges Spiel, das auch gutes Oberliga-Niveau hatte. Bis zum 12:11 konnte kein Team mit mehr als einem Tor in Führung gehen. Auffällig: Willstätt bekam das Kreisläuferspiel der Schutterwälder überhaupt nicht in den Griff. Stefan Kofler und Rene Wöhrle hatten sich immer wieder aus den Schatten der großgewachsenen Gäste-Akteure abgesetzt und verwandelten ihre Chancen auch eiskalt. Auf der anderen Seite haderte Luick einmal mehr mit der Angriffsleistung: ,,Unsere Chancenverwertung war unterirdisch. Dadurch haben wir Schutterwald und auch die Zuschauer ins Spiel gebracht."

Zudem gehörten die psychologisch wichtigen letzten drei Minuten der ersten Hälfte den Gastgebern. Beim 13:11 war die erste Zwei-Tore-Führung geschafft, die stand auch noch beim 14:12, und Florian Fahner erhöhte sogar noch drei Sekunden vor Durchgangsende auf 15:12. Ein letzter Wurf des TV Willstätt landete nach dem Halbzeitpfiff im Schutterwälder Tor.

TuS geht auf 17:12 vor

,,Unsere Abwehr stand in der ersten Hälfte gut, in der zweiten Hälfte wollten wir auch im Angriff besser werden", erklärte Luick nach der Partie. Doch Michael Herzog und Tim Heuberger erhöhten zu Beginn der zweiten Hälfte auf 17:12 (32.) - und von diesem Rückstand sollten sich die Gäste nicht mehr erholen. Weil die Schutterwälder auf konstant hohem Niveau agierten. Auf der Mitteposition wurde Leichtgewicht Florian Fahner zum echten Schwergewicht für den TVW, war schwer zu bremsen, seine Nebenleute zeigten sich weitaus ball- und treffsicherer als in den Spielen zuvor, und im Tor zeigte der seit wenigen Tagen 21 Jahre alte Niklas Weber, sein großes Talent auf und wurde nach der Partie erneut als ,,Spieler des Spiels" ausgezeichnet. ,,Wir waren diszipliniert von Anfang bis Ende und haben Tugenden bewiesen, die uns in der Aufstiegssaison stark gemacht haben", freute sich Lais. Auch der Schutterwälder Chefcoach selbst durfte für sich in Anspruch nehmen, am Freitag mit seinen Entscheidungen richtig gelegen zu haben. Beispielsweise, als er in der 37. Minute (20:16) beim Siebenmeter für den TV Willstätt Matej Mandic ins TuS-Tor schickte, der prompt gegen Illia Hreblev parierte.

Torwartwechsel beim TVW

Wenig später versuchte es Luick mit einem Torwartwechsel. Vincent Lutz, der in der ersten Hälfte stark gehalten hatte, ging für Steffen Dold aus dem Tor. Der sollte dann sowohl gegen Michael Herzog als auch Johannes Silberer einen Strafwurf unschädlich machen, doch die Überlegenheit des TuS war in der zweiten Hälfte so deutlich, dass diese zwei verpassten Möglichkeiten am Freitag gar keine Rolle spielen sollten - abgesehen davon, dass sie beim direkten Vergleich hilfreich gewesen wären. Denn selbst als die Willstätter auf zwei Tore (27:25, 28:26, 29:27) rankamen, war bei Schutterwald keine Nervosität zu spüren. ,,Warum auch?", fragte Lais nach der Partie kess, ,,Willstätt hat zuvor schon den Rückstand nicht aufholen können, warum hätten sie es dann in der Schlussphase tun sollen?"

Bonnemberger verletzt

Diese hatte Joffrey Bonnemberger nicht mehr miterlebt. Der Mittelmann des TVW war in Minute 50:51 nach seinem Anschlusstor zum 23:26 böse umgeknickt. Fünf Minuten war die Partie unterbrochen, bis der Franzose auf der Trage vom Spielfeld gebracht wurde und von Sportmediziner Paul Hefner, der als Zuschauer in der Halle war, erstversorgt worden ist. ,,Er hat das Sprunggelenk wieder eingerenkt, jetzt müssen wir abwarten, ob die Bänder was abbekommen haben", erklärte Luick nach dem Spiel.

Schutterwald - Willstätt 31:27 (15:12) 

Schutterwald: Weber, Mandic; Wöhrle 4, T. Heuberger 4, Bello, Doll, Heppner 3, Fahner 3, J. Seigel, Kofler 7, S. Seigel, 
Herzog 4/1, Silberer 1, Fleig 2, Strosack 3.

Willstätt: Lutz, Dold; Ludwig 2, Limouzin, Dodig 3, Hreblev 5/1, Yerlikaya, Wastl, Hartz, Krüger, Gutfreund 2, Mantwill 1, Streckhardt 1, Funk 2, Bonnemberger 6, Valda 5.

Schiedsrichter: Gebele/Widmann (Freiburg) - Zuschauer: 800

Zeitstrafen: zwei - vier Minuten

Oberliga Männer, Gr. A 
TuS Schutterwald ist im Derby der Souverän
Freude pur bei Tim Heuberger und dem starken Schutterwälder Torhüter Niklas Weber.  Bildquelle pha

Der Oberligist setzt sich vor 800 Zuschauern gegen den TV Willstätt verdient mit 31:27 durch. Torhüter Niklas Weber wurde zum Mann des Spiels. Gäste-Akteur Joffrey Bonnemberger verletzt sich schwer am Sprunggelenk.

Anderthalb Stunden vor Anpfiff hatte Martin Strobl, Handball-Europameister von 2016, die Sponsoren des TuS Schutterwald bei einem Vortrag in der Mörburghalle II begeistert. Vielsagendes Thema: ,,Vom Ego zum Team." Wenig später begeisterte die heimische Mannschaft im Oberliga-Duell gegen den TV Willstätt am Freitagabend vor rund 800 Zuschauern mit dem 31:27 (15:12)-Erfolg gegen den Favoriten und demonstrierte, wie Strobls Theorie in der Praxis umgesetzt werden kann. ,,Wir hatten eine extrem geschlossene Teamleistung und waren über 60 Minuten die bessere Mannschaft. Heute hat jeder sein Herz auf die Platte gebracht", nannte Trainer Markus Lais den Schlüssel zum Erfolg. Diese Leistung des Ortenauer Rivalen erkannte dann auch Kollege Thorsten Luick neidlos an: ,,Schutterwald hat verdient gewonnen. Heute waren wir schlichtweg nicht gut genug."

Nur drei Absteiger?

Beide Teams starten nun mit 8:8 Punkten in die Abstiegsrunde, wobei der TVW durch den 27:21-Sieg im Hinspiel immerhin den direkten Vergleich für sich entscheiden konnte. Bis zu fünf Mannschaften können absteigen, Stand jetzt wären es vier, weil in der 3. Bundesliga mit HT München ein Team aus Bayern auf einem Abstiegsrang steht. Hinzu kommt, dass Drittliga-Schlusslicht TGS Pforzheim kommende Saison nicht für die Oberliga (die dann Regionalliga heißen wird) melden wird, sodass es Ende dieser Saison sogar nur drei Oberliga-Absteiger geben könnte. Schutterwald geht nun als Viertletzter ins erste Spiel der Abstiegsrunde am Samstag zu Hause gegen den TSV Blaustein (14:2 Punkte), Willstätt erwartet als Fünftletzter am Samstag die SG Heidelsheim/Helmsheim (4:12). ,,Wenn wir so wie heute spielen, bleiben wir in der Klasse", ist Lais überzeugt, während Luick gar nicht weiter nachdenken wollte: ,,Ein Abstieg wäre für Willstätt eine Katastrophe."

Starkes Kreisläuferspiel

Am Freitag entwickelte sich zunächst ein enges Spiel, das auch gutes Oberliga-Niveau hatte. Bis zum 12:11 konnte kein Team mit mehr als einem Tor in Führung gehen. Auffällig: Willstätt bekam das Kreisläuferspiel der Schutterwälder überhaupt nicht in den Griff. Stefan Kofler und Rene Wöhrle hatten sich immer wieder aus den Schatten der großgewachsenen Gäste-Akteure abgesetzt und verwandelten ihre Chancen auch eiskalt. Auf der anderen Seite haderte Luick einmal mehr mit der Angriffsleistung: ,,Unsere Chancenverwertung war unterirdisch. Dadurch haben wir Schutterwald und auch die Zuschauer ins Spiel gebracht."

Zudem gehörten die psychologisch wichtigen letzten drei Minuten der ersten Hälfte den Gastgebern. Beim 13:11 war die erste Zwei-Tore-Führung geschafft, die stand auch noch beim 14:12, und Florian Fahner erhöhte sogar noch drei Sekunden vor Durchgangsende auf 15:12. Ein letzter Wurf des TV Willstätt landete nach dem Halbzeitpfiff im Schutterwälder Tor.

TuS geht auf 17:12 vor

,,Unsere Abwehr stand in der ersten Hälfte gut, in der zweiten Hälfte wollten wir auch im Angriff besser werden", erklärte Luick nach der Partie. Doch Michael Herzog und Tim Heuberger erhöhten zu Beginn der zweiten Hälfte auf 17:12 (32.) - und von diesem Rückstand sollten sich die Gäste nicht mehr erholen. Weil die Schutterwälder auf konstant hohem Niveau agierten. Auf der Mitteposition wurde Leichtgewicht Florian Fahner zum echten Schwergewicht für den TVW, war schwer zu bremsen, seine Nebenleute zeigten sich weitaus ball- und treffsicherer als in den Spielen zuvor, und im Tor zeigte der seit wenigen Tagen 21 Jahre alte Niklas Weber, sein großes Talent auf und wurde nach der Partie erneut als ,,Spieler des Spiels" ausgezeichnet. ,,Wir waren diszipliniert von Anfang bis Ende und haben Tugenden bewiesen, die uns in der Aufstiegssaison stark gemacht haben", freute sich Lais. Auch der Schutterwälder Chefcoach selbst durfte für sich in Anspruch nehmen, am Freitag mit seinen Entscheidungen richtig gelegen zu haben. Beispielsweise, als er in der 37. Minute (20:16) beim Siebenmeter für den TV Willstätt Matej Mandic ins TuS-Tor schickte, der prompt gegen Illia Hreblev parierte.

Torwartwechsel beim TVW

Wenig später versuchte es Luick mit einem Torwartwechsel. Vincent Lutz, der in der ersten Hälfte stark gehalten hatte, ging für Steffen Dold aus dem Tor. Der sollte dann sowohl gegen Michael Herzog als auch Johannes Silberer einen Strafwurf unschädlich machen, doch die Überlegenheit des TuS war in der zweiten Hälfte so deutlich, dass diese zwei verpassten Möglichkeiten am Freitag gar keine Rolle spielen sollten - abgesehen davon, dass sie beim direkten Vergleich hilfreich gewesen wären. Denn selbst als die Willstätter auf zwei Tore (27:25, 28:26, 29:27) rankamen, war bei Schutterwald keine Nervosität zu spüren. ,,Warum auch?", fragte Lais nach der Partie kess, ,,Willstätt hat zuvor schon den Rückstand nicht aufholen können, warum hätten sie es dann in der Schlussphase tun sollen?"

Bonnemberger verletzt

Diese hatte Joffrey Bonnemberger nicht mehr miterlebt. Der Mittelmann des TVW war in Minute 50:51 nach seinem Anschlusstor zum 23:26 böse umgeknickt. Fünf Minuten war die Partie unterbrochen, bis der Franzose auf der Trage vom Spielfeld gebracht wurde und von Sportmediziner Paul Hefner, der als Zuschauer in der Halle war, erstversorgt worden ist. ,,Er hat das Sprunggelenk wieder eingerenkt, jetzt müssen wir abwarten, ob die Bänder was abbekommen haben", erklärte Luick nach dem Spiel.

Schutterwald - Willstätt 31:27 (15:12) 

Schutterwald: Weber, Mandic; Wöhrle 4, T. Heuberger 4, Bello, Doll, Heppner 3, Fahner 3, J. Seigel, Kofler 7, S. Seigel, 
Herzog 4/1, Silberer 1, Fleig 2, Strosack 3.

Willstätt: Lutz, Dold; Ludwig 2, Limouzin, Dodig 3, Hreblev 5/1, Yerlikaya, Wastl, Hartz, Krüger, Gutfreund 2, Mantwill 1, Streckhardt 1, Funk 2, Bonnemberger 6, Valda 5.

Schiedsrichter: Gebele/Widmann (Freiburg) - Zuschauer: 800

Zeitstrafen: zwei - vier Minuten